Withings Pulse O2 im TestDer Withings Pulse O2 ist ein hochpreisiger Aktivitätstracker, der nicht nur die Schritte und die verbrauchten Kalorien zählt, sondern auch die Herzfrequenz und den Sauerstoffgehalt im Blut anzeigt. Ob das Ganze aber tatsächlich Hand und Fuß hat, und wie es um die Qualität bestellt ist, das haben wir ausführlich getestet.

Verpackung und Lieferumfang
Das ganze Paket wiegt gerade einmal 160 Gramm. Darin enthalten sind der Tracker, ein Micro USB-Kabel, ein Armband und ein Clip für die Befestigung am Hosenbund.

Verarbeitung und Design
Der Pulse O2 hinterlässt auf dem ersten Blick einen wertigen Eindruck. Der Tracker kann ganz einfach in das mitgelieferte Armband aus Kunststoff oder in den Clip eingefügt werden. Am Handgelenk getragen wirkt der Tracker vergleichsweise globig. Dennoch ist der optische Gesamteindruck positiv. Auch Verarbeitungsfehler konnten wir nicht feststellen.

Ausstattung und Funktionen
Der Pulse O2 von Withings verspricht Funktionen, die wir bei Aktivitätstrackern in ähnlicher Preislage vergeblich suchen müssen. Zunächst einmal zählt der Tracker standardmäßig und zuverlässig unsere Schritte, berechnet die zurückgelegten Distanzen und die verbrauchten Kalorien. Darüber hinaus wird uns auch ein Höhenprofil angezeigt. Und das erscheint uns durchaus sinnvoll. Immerhin sind 1000 Schritte bergauf auf dem Weg zur persönlichen Fitnesssteigerung mehr wert, als 1000 Schritte auf der Ebene. Und wenn wir dann nach 1000 Schritten auf unserem Berg angekommen sind, dann können wir mit dem Pulse O2 unseren Herzschlag messen und uns den Sauerstoffgehalt unseres Blutes anzeigen lassen. Dazu müssen wir den Tracker aus dem Armband oder aus dem Clip lösen und ihn mit der Rückseite an unseren Zeigefinger halten. Nach ein paar Sekunden wird uns auf dem Display dann unser aktueller Puls angezeigt. Diese Funktion schätzen wir als besonders zweckmäßig ein, um den persönlichen Trainingsfortschritt sichtbar zu machen. Denn wenn sich nach einiger Zeit ein Trainingseffekt eingestellt hat, dann sollte der Puls bei gleicher Belastung niedriger sein als zu Beginn unserer persönlichen Fitness-Reise. Doch der Pulse O2 kann noch mehr. Denn er überwacht nicht nur die aktiven Phasen unseres Tages, er überwacht auch unsere Schlafphasen. Damit das alles funktionieren kann, müssen wir uns jedoch zunächst eine App für unser Smartphone herunterladen. Die Apps sind für Android- und iOS-Geräte erhältlich. Mit Hilfe der Apps haben wir zudem die Möglichkeit, unsere Fitness-Reise immer weiter zu personalisieren. Mit der myfitnessPal-App können wir zum Beispiel unsere Mahlzeiten in das Smartphone eingeben. Im Zusammenspiel mit dem Aktivitätstracker wird nun errechnet, wie ausgeglichen das Verhältnis zwischen Kalorienaufnahme und Kalorienverbrauch ist. Bisher konnten wir dem Pulse O2 von Withings also nur Gutes abgewinnen. Allerdings hat das Gute Stück auch ein „aber“. Denn das Display, das durchaus groß genug ist, ist relativ schwer abzulesen. Zunächst einmal erscheinen die Daten stets in einer gewissen Unschärfe auf dem Display. Und wenn wir den Tracker an einem sonnigen Tag im Freien ablesen wollen, ist praktisch nichts zu erkennen.

Bedienungskomfort
Um den Fitnesstracker problemlos bedienen zu können, brauchen wir im Grunde keine Bedienungsanleitung. Auch die Inbetriebnahmen erfordert kein Hochschulstudium. Alles was wir dafür tun mussten, war eine App herunterladen und das Bluetooth am Smartphone einzuschalten. Daraufhin hat das Smartphone den Tracker automatisch erkannt. Alles Weitere passiert im Grunde auf der Benutzeroberfläche der App. Jedoch ist das Handling mit dem winzigen Taster am Gehäuse des Pulse O2 ein wenig schwierig, wenn man nicht mit besonders zarten Fingern gesegnet ist. Da kann es schon mal ein wenig länger dauern, bis man die Anzeige zum Beispiel auf die Uhrzeit umgestellt hat. Denn hierfür muss der Taster fünf Mal betätigt werden.

Tragekomfort
Der Tracker ist an seinem weichen Kunststoffarmband recht angenehm zu tragen. Für schmale Handgelenke ist er jedoch etwas groß. Dafür haben wir aber die Möglichkeit, den Tracker im Clip am Hosenbund zu befestigen. Wenn wir das nicht mögen, dann können wir den Tracker auch einfach in die Hosentasche stecken. Die vielen Tragemöglichkeiten machen den Pulse O2 damit zu einem recht angenehmen Begleiter. Und wenn wir es nicht wollen, dann sieht keiner, dass wir einen Schrittzähler bei uns tragen.

Genauigkeit
In Punkto Genauigkeit hat uns der Withings Pulse O2 fast vollkommen überzeugt. Die Aufzeichnungen von Aktivitäten sind sehr genau. Und das gilt auch für die Aufzeichnungen der Schlafphasen. Allerdings ist in dem Schrittzähler kein GPS-Tracker integriert. Aus diesem Grund erfolgt die Anzeige der zurückgelegten Distanzen lediglich auf Basis von Berechnungen der gesammelten Daten (Schrittzahl) und der eingegebenen Werte (Körpergröße). Auch die Anzeige der Höhenmeter ist sicher nicht immer ganz korrekt.

Akkulaufzeit
Laut Hersteller soll der integrierte Akku etwa 14 Tage halten. Bei unserem Test hat der Akku aber schon nach zehn Tagen (mit Pulsmessungen und Schlaftracking) den Geist aufgegeben.

Vorteile:
+ verschiedene Tragemöglichkeiten
+ misst Puls und Sauerstoffgehalt im Blut
+ zeigt Höhenprofil an
+ über verschiedene Apps personalisierbar
+ hochwertige Optik und gute Verarbeitung

Nachteile:
– Display schlecht ablesbar

Fazit
Für den doch recht hohen Preis haben wir vom Withings Pulse O2 eine ganze Menge erwartet. Und im Grunde sind wir nicht enttäuscht worden. Der Tracker tut was er soll, und das auch relativ genau. Besonders positiv ist die Möglichkeit zu bewerten, dass wir unseren Puls mit dem Tracker messen können und uns somit eine Brustgurt oder eine zusätzliche Pulsuhr sparen können. Die Mängel sind bei diesem Fitness-Tool relativ überschaubar. Jedoch ist das Display sehr schlecht abzulesen. Die Anzeige erscheint schwammig und im Freien ist praktisch nichts darauf zu erkennen. Aus diesem Grund können wir dem ansonsten überzeugenden Pulse O2 nur vier Punkte geben.



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